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Sommertour Woche 3: Digitales und Nachhaltigkeit im Fokus

Es wird Herbst und meine dreiwöchige Sommertour durch den Wahlkreis geht zu Ende. In den letzten Tagen lernte ich noch einmal tolle Einzelkämpfer und starke Teams kennen und schätzen - zwischen den Unterwelten und Höhen unserer Stadt.

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Bannewitz: Bedürftiges Kulturdenkmal

Schloss Nöthnitz ist ein kleines teilsaniertes Schloss am Dresdner Stadtrand, dessen Besitzerfamilie sich seit 2009 um dessen Restaurierung bemüht. Gestern folgte ich der Einladung von Jan David Horsky jun. zu einem Besichtigungsrundgang durch das Anwesen, welches seiner Mutter und ihm ein Herzensprojekt geworden ist. Gemeinsam mit dem Verein Freunde Schloss Nöthnitz erfolgt dort die schrittweise Erhaltung, Wiederherstellung und kulturelle Belebung des Kulturdenkmals - aus privaten Mitteln und teils durch Konzerte, Vorträge und Events finanziert. Durch Unterstützung des Freistaates konnten inzwischen das Hauptdach und der Turm des Schlosses rekonstruiert werden. Die beantragten Bundesfördermittel fürs Seitendach sowie die Trockenlegung des Nordflügels wurden von der Ampelregierung nicht bewilligt.

Obwohl wir aktuell in der Opposition dagegen nichts ausrichten können, wünsche ich Familie Horsky weiterhin genug Kraft und Motivation, dass die geplante öffentliche Nutzung des Erdgeschosses durch ein kleines Café, Veranstaltungssaal und Ausstellungen Schritt für Schritt gelingt. Innerhalb des Schlosses sieht man bereits, dass sich die Mühe der Rekonstruktion lohnt. In der Bibliothek befindet sich übrigens eine Ausstellung zu Ehren Johann Joachim Winckelmanns, der ab 1748 als Bibliothekar auf dem damaligen Bünauischen Gut Nöthnitz wirkte. Heinrich Graf von Bünau besaß eine mehr als 40.000 Bände umfassenden Universalbibliothek, die nach seinem Tod verkauft wurde und heute zum Grundstock der SLUB Dresden gehört.

Zum Tag des offenen Denkmals am 10. September können Sie sich in Bannewitz ab 13 Uhr selbst vom Baufortschritt überzeugen.

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Tolkewitz: Fließende Abläufe

Bei meinem letzten Perspektivwechsel am Dienstag begann um 8 Uhr meine Schicht am Schacht, genauer am Abwasserzulauf Tolkewitzer Straße in Höhe Trollgarten. Aufgrund des starken Regens musste allerdings die Reinigung des Sandfangs an der Elbe verschoben werden. Stattdessen stieg ich mit Frank Männig, dem Leiter des Kanalnetzbetriebes der Stadtentwässerung Dresden GmbH, in die Kanalisation, um nach dem Rech(t)en zu sehen: Der Rechen ist ein riesiges Sieb, mit dem grobe Inhalte aus dem Abwasser herausgefiltert werden, bevor es in die Elbe geleitet wird. Danach ging es in Johannstadt zur Hochwasserschutzanlage, die bis zwölf Meter in die Tiefe reicht. Bei der anschließenden Sanierung eines Kanaldeckels stieß unser Trupp auf ein unerwartetes Problem im Straßenbelag: einer Einfassung aus alten Ziegeln - sodass für diese Baustelle erst ein neues Konzept nötig ist und wir zu einem Havarie-Einsatz weiterfuhren. Dort wurde die Ursache für einen Straßeneinbruch mit der Kamera gesucht. Zum Abschluss meines kurzen Arbeitseinsatzes fuhren wir zum Kanalstützpunkt Flügelweg, um dann doch noch einen Sandfang zu reinigen. Mein Eindruck nach ein paar Stunden: Auch in diesem Arbeitsbereich zeigte sich, dass die Organisation der Arbeit stark von bürokratischen Vorgaben ausgebremst wird und über Homeoffice nicht alles regelbar ist. Die Stadtentwässerung Dresden GmbH gewährte mir spannende Einblicke in die "Unterwelt unserer Stadt" und ich habe mich überzeugen können, dass dort viele kompetente Mitarbeiter für fließende Abläufe sorgen.

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Südvorstadt: Digitale Schätze

Ein Sprechbrief ist gewissermaßen der Vorgänger der Sprachnachricht und damit einer der vielen besonderen Ton- und Filmschätze aus Sachsen, der die Ausstellung „Der bewahrte Blick“ in der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) zu einem absoluten Highlight macht. Seit 2019 erschließt und digitalisiert das Projekt SAVE (Sicherung des audiovisuellen Erbes in Sachsen) mit einer Koordinierungsstelle an der SLUB Dresden sächsische Bewegtbilder und Tondokumente, die nicht von professionellen Studios oder überregionalen Fernsehanstalten aufgenommen wurden.
Beim gemeinsamen Ausstellungsbesuch überraschte uns - das Team um Martin Modschiedler und meine Mitarbeiter - die Vielzahl der Dokumentationen lokaler Personen, Familienselbstportraits, Reiseimpressionen und Aufnahmen von Stadtfesten, die einen sehr privaten Charme des letzten Jahrhunderts versprühen. Die Ausstellung gibt es noch bis zum 6. Januar 2024 zu sehen und ist absolut empfehlenswert.

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Kaitz: Aufgerebter Wein

Es gibt ihn: Einen Weinberg in meinem Wahlkreis! Seit 2018 rebt Dr. Volker Kahlert in Kaitz eine bis dahin brachliegende Fläche in der Nähe eines ursprünglichen Weinbergs auf, an dessen Herkunft lange nur noch der Straßenname Kaitzer Weinberg sowie das dort ansässige Café Weinberg erinnerte. Auf 1.200 qm sorgt der Pensionär für eine nachhaltige Bepflanzung der Fläche, deren erste Erfolge 2022 zu leckerem Grauburgunder, Weißburgunder, Bacchus und Solaris verarbeitet wurden. Bei unserem Besuch konnten wir uns bei einem Glas seines Weines vom vollmundigen Geschmack überzeugen. Wie andere Kollegen aus typischen Weinregionen kann ich nun künftig auch einen Wein aus meinem Wahlkreis zu besonderen Anlässen anbieten.

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Plauen - Mockritz - Nickern: Unterwegs AnsprechBAR

Zum Abschluss meiner Sommertour waren mein Team und ich gestern noch einmal auf der Straße unterwegs und ansprechBAR: 8 Uhr in Plauen - 9 Uhr in Mockritz - 10 Uhr in Nickern. Am Ende gab es noch einen gemeinsamen Kaffee und ein erstes Fazit: Quer durch unsere Stadt zieht sich Unruhe. Frust und Unzufriedenheit bis hin zur Resignation sind sehr sichtbar. Sehr viele Menschen sind besorgt, weil die Bundesregierung „unsere Wirtschaft sehenden Auges vor die Wand fährt“. Die neu geplanten Ausgaben, insbesondere die Kindergrundsicherung, stoßen nicht nur die arbeitende Bevölkerung vor den Kopf. Zu Recht wird gefragt: „Wer soll das denn alles bezahlen?“ und „Warum gehe ich überhaupt noch arbeiten?".

Dass wir in Dresden große Erfolge gerade der sächsischen und kommunalen CDU-Wirtschaftspolitik haben - beispielhaft hier die Entwicklung der Halbleiterindustrie - rückt angesichts der bundespolitischen Überlagerung leider in den Hintergrund. Ich bin auf die Debatte zum Haushaltsplan 2024 gespannt, den die Ampelregierung nächste Woche in den Bundestag einbringt. Dann wird genauer deutlich, welche Projekte geopfert und welche Kosten erhöht werden, um scheinbar Gutes zu tun. Ob dies im Sinne aller sein wird, bezweifle ich stark.

Fakt ist aber: In einem Jahr sind in Sachsen Kommunal-, Europa- und Landtagswahlen und laut neuster Insa-Umfrage profitiert eine nichtdemokratische Partei mit 35 Prozent der Wähler vom bundespolitischen Frust am meisten. Wir müssen als CDU alle Kräfte mobilisieren, damit wir bis zu den 2024 anstehenden Wahlen das Vertrauen der gegenwärtig Unzufriedenen (wieder) gewinnen!

Ich bedanke mich bei meinem Wahlkreisteam und allen Unterstützern aus der Partei für die Begleitung durch drei spannende Wochen und werde nun viele, der mir mitgegebene Anregungen und Probleme aus Dresden mit in die Bundestagsausschüsse einzubringen.

Kommen Sie gut in den Herbst!