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Sommertour Woche 2: Arbeit und Fachkräfte im Fokus

Egal wo ich in dieser Woche war: Überall wird die Unsicherheit, Enttäuschung und Frustration hinsichtlich der aktuellen Arbeitsmarktsituation und des Fachkräftemangels deutlich. Zum Glück hatte ich in dieser zweiten Woche meiner Sommertour dafür im Wahlkreis ausreichend Zeit - und dabei gab es auch Lichtblicke.

Stw2 Ansprechbar Jobcenter

Südvorstadt: AnsprechBAR vorm Jobcenter

Da aktuell die Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent trotz Unterbeschäftigung und Fachkräftemangel stetig steigt, stellte ich mich mit meiner Ansprechbar am Dienstag zwischen das Jobcenter und das Arbeitsamt Dresden, um mehr zu erfahren. Natürlich wussten mein Team und ich, dass wir uns an einem Brennpunkt für soziale Fragen bewegen. Und so machte beispielsweise auch eine dreifache Mutter ihrem Ärger Luft, weil sie sich trotz Minijob und staatlicher Unterstützung bis zum Monatsende gerade so über Wasser hält, ohne ihren Kindern groß etwas bieten zu können - außer als arbeitende Mutter ein gutes Vorbild zu sein. Die Nachweispflicht und Bürokratie dafür stünde dabei in keinem Verhältnis zu ihren Bemühungen, sich nicht in der sozialen Hängematte auszuruhen.

Die mir erzählten Erfahrungen ähnelten sich teils, enthielten viele harte Worte, Enttäuschungen und Frust - auch von Unterstützungsempfängern, die sich Dank Bürgergeld nun in einer Schublade mit den Nutznießern eines Sozialsystems befinden, das ohne Gegenleistung geschröpft wird. Es macht mich wirklich betroffen, dass wir Unmengen an Geldern ins Sozialsystem geben, aber diese bei den Richtigen kaum ankommen! Dabei ist selbstredend, dass in unserem Land die Stärkeren die Schwächeren unterstützen müssen. Aber zum Prinzip Fördern gehört auch das Fordern aller, um die Last auf breiten Schultern zu verteilen. Die Mitarbeit und Teilhabe leistungsfähiger Menschen muss uns unbürokratisch gelingen, um insbesondere auch besagter dreifacher Mutter das Leben zu erleichtern.

Dass nun künftig auch noch unter 25-Jährige aufgrund von Mittelkürzungen aus dem Jobcenter in die Bundesagentur für Arbeit ausgelagert werden, ist das absolut falsche Signal für unseren Nachwuchs. Ihre fachkundige Beratung und altersgerechte Förderung bleiben auf der Strecke. Zugleich werden die Beitragszahler ohne Sachzusammenhang mit diesen Kosten belastet. Die Jugendlichen büßen hier für die begrenzte Mittelausstattung der Jobcenter, die das Bürgergeld für alle Dank Ampelregierung finanziell abfedern müssen.

"Es macht mich wirklich betroffen, dass wir Unmengen an Geldern ins Sozialsystem geben, aber diese bei den Richtigen kaum ankommen."

Dr. Markus Reichel MdB
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Striesen: Voller Einsatz an der Kasse

Auch in dieser Woche stand ein Perspektivwechsel in meinem Dienstplan: Ich saß im Edeka Jäckel auf der Schandauer Straße an der Kasse. Das Supermarkt-Team um Marktbetreiberin Sandra Jäckel nahm mich als Praktikanten freundlich auf und wies mich geduldig in die Kassenabläufe ein. Kundenbegrüßung, Warenkorbcheck, Einzelscan, Obst abwiegen, Brötchen zählen, Eierpackung öffnen, Leergutbons abziehen, abkassieren, Wechselgeld richtig rausgeben… Wie hochkonzentriert die Beschäftigten dabei sein müssen, wurde mir erstmalig durch diesen Arbeitseinsatz an der Kasse richtig bewusst. Diese Aufmerksamkeit sieben Stunden lang zu halten ist trotz ein bis zwei Pausen super anstrengend und nötigt mir höchsten Respekt ab!

Mein Marktteam war mit mir gnädig und überließ mich nur 30 Minuten der teils skeptischen Kundschaft. Ich danke allen, die sich geduldig in die Schlange meiner Kasse einordneten und somit für ein fantastisches Umsatzergebnis von 571, 94 Euro sorgten. Denn meine abkassierte Summe diente als Basis für eine Spende an den Region Lebensretter e.V. , die durch die EDEKA Unternehmensgruppe auf insgesamt 1.575 Euro aufgerundet wurde. Gemeinsam mit Frau Jäckel übergab ich den Dresdner Vereinsvertretern Marcel Damme von der Uniklinik Dresden und Yacin Keller, Ärztlicher Leiter der Integrierten Leitstelle Dresden, den Spendenscheck. Das Netzwerk der Lebensretter auf die Region Sachsen auszuweiten, ist mir ein Herzensanliegen. Denn das Rettungsfenster eines Menschen bei Herzkreislaufversagen beträgt 12 Minuten - wobei sich bereits nach 5 Minuten Herzschäden und nach 10 Minuten Hirnschäden einstellen. Umso wichtiger ist eine schnelle Ersthelferversorgung bis zum Eintreffen des Rettungswagen. Die Region Lebensretter ist ein Ersthelfersystem, das bereits in 42 Gebieten etabliert ist, und via App qualifizierte Ersthelfer in der Nähe informiert. Auch wenn wir hier in Dresden in der lukrativen Lage sind, dass Rettungswagen durchschnittlich innerhalb 6,5 Minuten vor Ort sind, zählt jede Minute. Ich werde mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass wir ein flächendeckendes Notfallsystem haben.

Beim anschließenden Marktrundgang kamen viele Gesprächsthemen auf, die meine Arbeit im Ausschuss Arbeit und Soziales tangieren: Einzelhandelsprobleme wie Lieferengpässe aufgrund des Russland-Ukraine-Krieges aber auch die Schwierigkeiten, Auszubildende in Zeiten des Fachkräftemangels zu halten. Als Arbeitserleichterung hingegen empfinden die Beschäftigten die digitalen Preisschilder an den Regalen, die täuschend echt nach Papier aussehen und doch nicht mehr umständlich ausgetauscht werden müssen. Ein kleines Highlight Dank Digitalisierung. Vielen Dank für den mir ermöglichten Einblick allen Kollegen des Teams Jäckel! Ich komme gern wieder – zum Einkaufen.

Stw2 Wo Drueckt Der Schuh

Laubegast: Wo drückt der Schuh?

Mit meinen Parteikollegen Kultusminister Christian Piwarz, Stadträtin Heike Ahnert und Stadtbezirksbeirat Tobias Kittlick sind wir mit zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern im Dresdner Osten zu aktuellen Problemen im Gespräch gewesen. Bei lockerer Atmosphäre und gutem Wetter konnten wir regionale Themen aus Laubegast ebenso besprechen, wie aktuelle bundespolitische Vorhaben. Es zeigt sich ein ums andere Mal, dass die Politik der Ampel bei den Bürgern in Dresden eine Menge Verunsicherung hinterlässt. Egal ob beim Thema Klimaschutz, der Energiepolitik oder der Migrationspolitik erwarten die Menschen in Dresden verlässliche Antworten, die momentan nicht in Sicht sind. Aber auch wir als CDU müssen unserer Verantwortung gerecht werden und die Probleme klar benennen und Lösungsvorschläge dafür liefern. Wir arbeiten dran und sagen danke für dieses offene Gespräch auf Augenhöhe. Wenn auch Sie Ihr Thema gern mit mir besprechen wollen, wenden Sie sich an mein Wahlkreisbüro.

Stw2 Innokraftwerk

Reick: Maschinenraum der Energiewende

Doch es gibt natürlich und zum Glück auch noch Lichtblicke: Am Montag besuchte ich gemeinsam mit Martin Modschiedler MdL das Innovationskraftwerk Dresden-Reick. Dort zeigten uns Dr. Rutger Kretschmer, Bereichsleiter für Kraft und Wärme von SachsenEnergie und Produktionsleiter Tino Kuhnke das Gelände und erklärten, weshalb sie das Innovationskraftwerk auch gerne als "Maschinenraum der Energiewende" bezeichnen.

Denn hier werden Wärme und Strom im Doppelprozess produziert und selbst die Abgase noch verwendet, um eine maximale Brennstoffnutzung zu erzielen. Darüber hinaus gibt es hier seit 2014 eine Photovoltaikanlage mit 4.080 Modulen, die hauptsächlich für den Eigenbedarf des Kraftwerks genutzt wird, und die erste Batteriespeicheranlage Sachsens ist. Um die erzeugte Energie zu speichern, steht auf dem Gelände auch eine Wärmespeicheranlage mit 60 Behältern.

Herzstück des Standorts ist das seit November 2022 laufende neue Gasmotoren-Heizkraftwerk, welches auch schon teilweise mit Wasserstoff betrieben und innerhalb von fünf Minuten auf die volle Leistung von 90 MW hochgeladen werden kann. Als nächstes Projekt wird eine große Luftwärmepumpe aufgebaut, mit der dann bald die Wärme der Luft für die Nutzung im Fernwärmenetz Dresdens aufbereitet werden soll.

Auch wenn die gesamte Stromversorgung für Dresden mit allen Kraftwerken zusammen im Krisenfall noch nicht aufrecht erhalten werden kann: Das Innovationskraftwerk ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Energie aus fossilen und erneuerbaren Quellen zusammen verlässliche Rahmenbedingungen für die Bürger und Wirtschaft Dresdens bieten.