Markus Reichel Im Tschirnhaus Gymnasium3

Politik im Kleinen - Rückblick auf zwei Wahlkreiswochen

Am Dienstag startete ich gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Ehrenfried-Walther-von-Tschirnhaus-Gymnasiums in den ersten Dresdner Schultag nach den Herbstferien. Da es ein Projekttag war, konnte ich die AG Mitwelt näher kennenlernen, die sich – wie die gesamte Schule auch – für die Achtung und den Schutz aller Lebewesen einsetzt. Einige 10-Klässlerinnen führten mich gemeinsam mit Schulleiter Jörg Beirich und AG-Leiterin Melanie Nitsch durch das Schulhaus und präsentierten erstaunlich viele Projekte und Ideen zu den Themen Biodiversität, Nachhaltigkeit und Klimaschutz: Vom gerade entstehenden Hochbeet für bienenfreundliche Pflanzen über Plastikverzichts- und Energiesparwochen bis hin zur Zusammenarbeit mit einem Gnadenhof oder den Weihnachtspäckchen für jedermann – das Engagement der Jugendlichen ist beeindruckend.

Es gehe hier vor allem um die Eigenverantwortung und die Erkenntnis „Wenn ich etwas verändern möchte, muss ich mich einbringen und kann es dann auch umsetzen“, erklärte mir Frau Nitsch während des Rundgangs.

"Wenn ich etwas verändern möchte, muss ich mich einbringen und kann es dann auch umsetzen."

Melanie Nitsch, AG-Leiterin Mitwelt, Ehrenfried-Walther-von-Tschirnhaus-Gymnasium

Dieser Ansatz ist mir sehr vertraut, denn aus diesem Grund bin ich einst in die Politik gegangen – auch eine meiner Antworten in der anschließenden Fragestunde. Neben meinem Standpunkt zum Wahlalter mit 16, zur Bundeswehr-Aufrüstung und zu Fridays for Future, wurden auch Fragen zum Einfluss von Wissenschaft und Wirtschaft auf die Politik gestellt, vor allem auch nach umweltpolitischen Lösungsansätzen und zum Stellenwert von Nachhaltigkeit.

Markus Reichel Im Kinderparlament 129 Gs

Wie im Bundestag

Auch am Folgetag traf ich auf kluge und interessierte Grundschüler, als ich mir das Kinderparlament an der 129. Grundschule in Dresden-Strehlen anschaute: Jede Klasse entsendet Klassensprecher, Stellvertreter und Freiwillige. Wie im Bundestag auch, gibt es hier verschiedene Gruppen zu unterschiedlichen Themen: Zum Beispiel ist die Mediengruppe für die Schülerzeitung verantwortlich, während die Sportgruppe die Geräte-Wünsche der Schülerinnen und Schüler sammelt, formuliert und an Politiker verschickt.

Nachdem ich über die Arbeit im Bundestag erzählt habe, gab es viele interessierte Nachfragen. Es ist sehr beachtlich, dass die Kinder sich auch Sorgen um die steigenden Preise und den Krieg in der Ukraine machen. Ich bin beeindruckt von diesem einzigartigen Format und der Art und Weise, wie die Kinder in ihrer Schule Demokratie leben. In so einem jungen Alter schon die Grundzüge des demokratischen Miteinanders zu pflegen, finde ich klasse!

Markus Reichel Im Kindertreff Jojo

Perspektivwechsel

Eine Woche zuvor durfte ich erneut eine andere Arbeitswelt kennen- und schätzen lernen: Im Kindertreff JoJo half ich den Sozialarbeitern bei der Betreuung von Kindern aus dem Dresdner Wohngebiet Johannstadt, die dort nicht nur während ihrer Herbstferien einen offenen Ort zum Spielen und Verweilen finden.

Rommè, Uno und Skip-Bo – die 8- bis 14-Jährigen forderten mich vor allem zu gemeinsamen Gesellschaftsspielen heraus. Auch beim Tischkickern musste ich mich behaupten. Dass die Abstimmung über die Essensvorschläge zum Mittag wie eine „Politik im Kleinen“ erfolgt, machte die Kids dann doch etwas neugierig für die Politik der Großen. Dabei wurde der klare Wunsch geäußert, dass Alkohol und Drogen verboten werden sollten. Aber auch, dass es keine Mittelkürzungen für Einrichtungen wie das JoJo geben darf – die laut Stadtratsbeschluss im nächsten Doppelhaushalt drastisch ausfallen werden. Dass die drei Mitarbeiter des JoJo, die sich zwei Vollzeit-Stellen teilen, dringend gebraucht werden, wird vor Ort deutlich. Täglich nutzen vier bis 12 Kinder ihre Indoor- bzw. Outdoor-Angebote, welche auf „Offenheit, Freiwilligkeit und Niederschwelligkeit“ beruhen, erklärte mir Sozialarbeiter Nils Greipel. Bei manchen wüssten sie von schwierigen Einzelschicksalen. Unterstützt wird das JoJo, ein Projekt des Kinderschutzbundes Dresden, oftmals von Praktikanten – eher seltener von Politikern. Daher überraschte mich etwas, dass ein Junge sogar den Wunsch äußerte, selbst einmal Politiker zu werden.

Ich bedanke mich an dieser Stelle herzlich bei allen Pädagogen, für die starke Unterstützung junger Menschen auf ihrem Weg.

Markus Reichel Und Rabbi Akiva Weingarten

Neue Synagoge als Begegnungsort für alle

In den historischen Gebäuden des Alten Leipziger Bahnhofs errichtet
die Jüdische Kultusgemeinde Dresden derzeit eine neue Synagoge mit Gemeindezentrum. Ihr Rabbiner Akiva Weingarten und der Vereinsvorsitzende Moshe Barnett zeigten mir den aktuellen Stand der Renovierungsarbeiten, die durch den - vor einem Jahr von 75 Mitgliedern gegründeten – Verein selbst durchgeführt werden. Es gibt es noch viel zu tun, aber alle sind hochmotiviert und teilen die Vision eines kulturellen Begegnungsortes, an dem sich nicht nur junge liberale Juden treffen werden, sondern der allen offen steht. Dafür wünsche ich weiterhin ein gutes Gelingen!

Markus Reichel Ansprechbar Prohlis

AnsprechBAR, aber ...

Ob der aktuellen Morgentemperaturen von 7 Grad oder der politischen Beschlüsse geschuldet: Sowohl vor der innerstädtischen Altmarktgalerie als auch vorm Prohlis-Centrum war die Kälte um meinen Infostand, die AnsprechBAR, spürbar. Darum freute mich jedes Gespräch, dass dennoch zustande kam und bei dem mir Dresdnerinnen und Dresdner ihre Sorgen - insbesondere rund um steigende Energiepreise - schilderten.

Bpa Fahrt Kreishandwerkerschaft Bundesregierung Stadtlandmensch Fotografie

Diese und viele weitere Sorgen teilen auch die klein- und mittelständigen Unternehmer unserer Region. Geplantes Bürgergeld, zu kurz genutzte Kernkraftwerke und die nun beschlossenen Energieentlastungen der Ampel-Koalition - welche nach Art, Verbraucher und Monat unterschiedlich ausfallen - verunsichern viele. Darum drehten sich auch die meisten Fragen der Dresdner Kreishandwerkerschaft, die mich gestern während einer politischen Bildungsreise im Bundestag besuchten. Ich konnte ihnen versichern, dass mich viele Entscheidungen ebenso ärgern und ich alles dafür tun werde, dagegen zu opponieren. (Foto: Bundesregierung/Stadtlandmensch Fotografie)

Kammergespraech Quer

Viele Probleme werden mit den aktuellen Ansätzen der Ampelregierung nicht gelöst. Das wurde heute auch noch einmal bei einem Treffen mit der Handwerkskammer Dresden, der IHK Dresden und der Kreishandwerkerschaft Dresden deutlich. In der kommenden Sitzungswoche werden wir als CDU/CSU-Fraktion wieder für mehr Planbarkeit und Stabilität für die sächsischen Unternehmen kämpfen.

Aber erst einmal steht nun der morgige 37. Landesparteitag der sächsischen CDU in Schkeuditz auf dem Programm. Ich sitze bereits im Zug dorthin und wünsche euch ein schönes Wochenende!